Computer und Kunst?

Dieses Buch bei Amazon Es ist bekannt, daß für manche Menschen ein Perl-Programm etwas ähnliches wie ein Gedicht ist. Es ist aber durchaus auch möglich, mit Perl Gedichte zu erzeugen. Die künstlerische Tätikeit dabei beschränkt sich allerings auf Kopieren von Text und etwas Würzen mit Zufall.

Das folgende kleine Script liest einen Eingabetext als Vorlage. Anschließend durchsucht es den Text nach einem als Parameter übergebenen Wort, erstellt eine Häuffigkeitstabelle für alle dem Wort folgenden Zeichen, und wählt entsprechend der Tabelle ein neues Zeichen aus. Dies wird dann ausgegeben. Vom gesuchten Wort wird das erste Zeichen abgeschnitten und das neue Zeichen angehängt. Und wieder geht es von vorne los. Die besten Ergebnisse erreicht man mit Eingabewörtern die zwischen vier und sechs Zeichen lang sind. Na ja, das ist natürlich Geschmackssache. Mit weniger Zeichen wird es "mehr zufällig" und mit mehr Zeichen wird der produzierte Text dem Original immer ähnlicher. 

#!/usr/bin/perl

use strict; use warnings;

$|=1;

my ($pattern,$INFILE) = @ARGV;
open (IN,$INFILE) || die "cant open file";
my $text = join "", ;
print $pattern;

while (1) {
  my @succ = $text =~ m/$pattern(.{1})/gs 
  or die "pattern not found";
  my (%occ,$sum,$nextchar);
  foreach (0 .. $#succ) {$sum++; $occ{$succ[$_]}++;}
  my $rand = int(rand($sum+1));
  LOOP: 
  foreach my $key (sort {$occ{$b}<=>$occ{$a}} keys %occ) {
    $rand -= $occ{$key};
    if ($rand <= 0) { $nextchar = $key; last LOOP; };
  }
  print $nextchar;
  $pattern = substr($pattern,1,length($pattern)).$nextchar;
}
Hier noch ein Ausschnitt aus dem Anfang von Georg Büchner's "Lenz", produziert mit "Kinde" als Eingabewort:

Kindergesicht, er sah Licht ertragen können, allein, ganze Bewegung, keine, er sah hinein und alles. Einzelne Gedanken huschte sich in das jetzt schämte er hinabstieg i n der Stimmen, wo er waren nur waren zerrissen. die Gipfel in die Fenstein so wegsprang, der grauen, er so viel Zeit zum Gehen. das Land hinunter ihm, als müsse ihn über das Dorf. Die Lichtern, fest, weit der Strom, der Blick reichen, etwas, das Bewußtsein seiner Lage stand vor ihm.nichts: er war ihm zog. großer Höhe des Wind verhallte und tiefen Blau ein goldner Strom, der Stern und hob; kein Lärm.

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