O.W. Fischer verstorben - "Engelsknabe war ich keiner"


Der in Klosterneuburg geborene Osterreichische Schauspieler Otto Wilhelm Fischer ist am 29.Jänner 2004 im Alter von 88 Jahren in einem Krankenhaus in Lugano (Schweiz), wo er seit den 60er Jahren lebte, verstorben. Der beliebte Schauspieler hatte sich weitgehend vom Film zurückgezogen.

O.W. Fischer wurde am 1. April 1915 in Klosterneuburg bei Wien als Sohn eines Hofrats geboren. Nach der Matura und einigen Semestern an der Universität Wien nahm er Schauspielunterricht am Reinhardt-Seminar. Nach Engagements am Theater in der Josephstadt, den Münchner Kammerspielen und dem Volkstheater in Wien kam Fischer an das Burgtheater, wo er von 1945 bis 1953 Mitglied war. In der Zeit des Wirtschaftswunders wurde O. W. Fischer zum Kino-Star. Er zählte neben Curd Jürgens zu den höchstbezahlten Schauspielern im Kino der 50er Jahre.

Fischer war seit 1942 mit der aus Prag stammenden Schauspielerin Anna Usell (1903-1985) verheiratet.

O.W. Fischer drehte über 40 Filme, darunter so unvergessliche Streifen wie "Ludwig II.", (1954), "Hanussen" (1955), "Peter Voß der Millionendieb" und "Helden" (1958), "Es muss nicht immer Kaviar" sein (1961) und "Frühstück im Doppelbett" (1963).

Bescheidenheit zählte nie zu seinen Tugenden, Auch damals nicht, als 1957 sein groß angekündigter Hollywood-Vertrag mit Universal für die Titelrolle in Henry Kosters "Mein Mann Gottfried" nach 16 Drehtagen zu Ende ging, Zuvor war schon ein anderes Projekt gar nicht erst mit ihm sondern mit Rossano Brazzi in die Produktion gegangen, als Fischer in Douglas Sirks "Interlude" einen Dirigenten spielen sollte.

Fischer betrachtete das nicht als Schmach, Hollywood war schließlich selbst schuld, dass es auf ihn verzichten musste! Auch das Publikum dachte nicht an einen Misserfolg, so nahm der größte Star des deutschen Nachkriegsfilms nicht Schaden und blieb erfolgreich bis zu seinem freiwilligen Rückzug Anfang der Sechzigerjahre. Danach spielte Fischer nur noch Theater und erschien ab und zu im Fernsehen.

Zu seinen vielen Auszeichnungen gehören sieben "Bambis". 1970 ernannte ihn der damalige österreichische Bundespräsident Franz Jonas zum Professor.

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